Mehr Harz = Besserer Liner? – Kanalsanierungs Blog

von | Jun 2, 2021 | Blog | 0 Kommentare

“Wie viel Harz benötige ich?”

Diese Frage ist, wie viele in der Kanalsanierung, nur mit „Kommt drauf an!“ zu beantworten 😉 

Natürlich geben wir Tabellen aus, die wiederum auf Berechnungen mittels Formel beruhen… aus den Berechnungen mittels Formel kommen dann Werte mit mehreren Nachkommastellen, die dann wieder auf Zehntel gerundet werden. Also im Endeffekt auch wieder Circa-Werte.

Auf was kommt es nun an, wenn man den Harzverbrauch ermitteln will? Das sind zum einen Produktspezifikationen, aber auch Umgebungsbedingungen und Haltungsverlauf, soll heißen:

  • Welcher Liner?
  • Harztemperatur?
  • Dimensionssprünge?

Das sind auf der Baustelle grundsätzlich die drei Parameter die zählen. In der Formel werden noch andere Faktoren berücksichtigt, aber für den Anwender reicht es, wenn er diese drei kennt.

Beim Liner haben die meisten keine Probleme, hier wird einfach die richtige Tabelle rausgesucht und der Wert abgelesen. Bei der Harztemperatur aber ist es häufig schwieriger. Die Werte in der Tabelle beziehen sich meist auf eine Harztemperatur zwischen 15°C und 18°C. Liegt sie höher, benötigt man tendenziell weniger Harz. Liegt sie niedriger, benötigt man mehr Harz. Das liegt daran, dass Kunstharze bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedlich flüssig sind, wie Honig zum Beispiel.

Das darf aber jetzt auf keinen Fall bedeuten, dass Liner nur noch mit höheren Harztemperaturen imprägniert werden, denn das wirkt sich wiederum nachteilig auf die Topfzeit aus und wenn ihr zu wenig Harz verwendet, erreicht ihr nicht die geforderte Wanddicke.

Die nächste Schwierigkeit besteht darin richtig zu messen. Ist der Eimer Harz über Nacht bei kalten Temperaturen gestanden, kann es sein, dass die äußeren Bereiche sehr kalt sind, aber das Harz in der Mitte noch nicht so kalt ist. Ihr müsst also darauf achten die Temperatur erst zu messen, wenn der Stamm ordentlich aufgerührt ist. Abhilfe schafft hier ein Klimaschrank im Fahrzeug, der die Harze immer wohl temperiert. Am besten lässt sich das Harz (nach aufrühren) mit dem Laserthermometer messen.

Weiter geht es mit dem nächsten Parameter: Bei Dimensionssprünge benötigen Ihr generell mehr Harz, als bei Sanierungen ohne Dimensionssprünge. Man kann den Harzverbrauch der größeren Dimension wählen und die Menge Harz verwenden, die für die größere Dimension benötigt wird.

Mehr Harz = besserer Liner?

Ich würde sagen ja… Nadelfilze lassen sich unserer Beobachtung nach auch gut mit mehr Material tränken und man erreicht mitunter eine höhere Wanddicke und homogenere Form. Das stelle ich aber gerne zur Diskussion. Generell lässt sich aber sicher sagen: Bevor ihr euch die Arbeit macht den letzten Eimer abzuwiegen, kippt lieber den Rest noch mit rein!
Und noch besser: Plant Eure Sanierungen mit ein paar kleineren Gebinden. So spart man Zeit beim Abwiegen und hat am wenigsten Verlust.

Wie ist Eure Erfahrung? Und wie läuft Eure Harz-Planung ab? Schreibt es gerne in die Kommentare unten!

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

Euer Jonas

 

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